Galluskloster und Gallusstadt – nebeneinander und miteinander
Die Geschichte St. Gallens wird oft als Geschichte von Gegensätzen erzählt: als Gegensatz von Kloster und Stadt, von gross und klein, von katholisch und reformiert. Diese Gegensätze werden dabei oft symbolisiert durch die so genannte Schiedmauer, welche 1566 erbaut wurde und Stadt und Kloster räumlich trennte. An der Zeughausgasse sind noch heute Reste der hohen und wuchtigen Originalmauer zu erkennen; zudem wurde anlässlich der Neugestaltung von Gallusplatz und Umgebung der ursprüngliche Verlauf durch ein kniehohes Mäuerchen wieder kenntlich gemacht. Mit dieser Sichtweise ist jedoch nur ein verhältnismässig kleines Zeitfenster im Blick, denn die gemeinsame Geschichte von Kloster und Stadt begann mehrere Jahrhunderte vor diesem Mauerbau.
Dem Thema Galluskloster und Gallusstadt – nebeneinander und miteinander war eine Ausstellung im Stadthaus der Ortsbürgergemeinde St.Gallen vom 20. April bis 13. Mai zum Gallusjubiläum 2012 gewidmet. Sie zeigte anhand von Originaldokumenten aus den Stadtarchiven der Ortsbürgergemeinde und der Politischen Gemeinde, dass trotz Gegensätzen Reichsabtei und Reichsstadt in vielen Bereichen kooperierten. Die Geschichte von Kloster und Stadt ist ebenso von verbindenden wie von trennenden Elementen geprägt. Die in dieser kleinen Publikation beschriebenen Dokumente wurden in der Ausstellung gezeigt. Die Reihenfolge ist nicht streng chronologisch, folgt aber zeitlichen und thematischen Blöcken.
Unten können Sie die gesamte Publikation oder einzelne Kapitel daraus als PDF-Dokument herunterladen.
- Gesamtdokument
- 0_Einleitung
- 1_Stadtrecht 1291 – Erste Freiheiten vom Kloster
- 2_Spitalordnung 1228 – Gemeinsame Fürsorge von Kloster und Stadt
- 3_Jahrzeitbuch St. Laurenzen 14./15. Jahrhundert – Stadtkirche und Kloster eng nebeneinander
- 4_Totenbuch 17. Jahrhundert – Städtischer Friedhof für Bürger und Gotteshausleute
- 5_Münzvertrag 1415 – Grosse rechtliche und symbolische Bedeutung
- 6_Wappenpyramide 1673 – Reichsstädtischer Stolz zur Schau gestellt
- 7_Städtebund 1312 – Anfänge städtischer Aussenpolitik
- 8_Gredbuch 1477 – Seeanstoss für die „Binnenstadt“ St. Gallen
- 9_Hilfsschreiben von der Steinacherburg 15. Jahrhundert – Stadtsanktgaller Gerichtsherrschaft am See
- 10_Wappenbesserung 1475 – Gold für den Stadtsanktgaller Bär
- 11_’San Gallogimignano‘ – Selbstbewusste Stadtdarstellung aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
- 12_Pfennigzinsbuch um 1440 – Städtische Versorgung aus dem Klosterterritorium
- 13_Lehenurkunde 1353 – Klostergüter in städtischer Hand
- 14_Wappenbrief von Watt 15. Jahrhundert – Geld, Geist und politische Macht
- 15_Katholische Beichte für reformierte Stadtsanktgaller – Güter von Städtern in fürstäbtischem Gebiet
- 16_Rorschacher Vertrag 1566 – Die Mauer zwischen Kloster und Stadt
- 17_Gasterei 1710 – Weiterhin das Glas erheben auf das Wohl von Kloster und Stadt
- 18_19_St. Gallen, Tablat und der Stiftseinfang – Wer sorgte für die Sicherheit?
- 20_21_22_Die Einsetzung des ersten Bischofs von St. Gallen, Johann Peter Mirer (1847)